LETsDOK
Bundesweite Dokumentarfilmtage 2023
53 Min. I 1974 I Regie: Navina Sundaram I FSK n.v.
Die 2022 verstorbene indisch-deutsche Filmemacherin und Autorin Navina Sundaram war die erste nicht-weiße TV-Moderatorin deren dekoloniale Stimme in die westdeutsche Narrative der öffentlich-rechtlichen Medien intervenierte. In ihrem Film “Darshan Singh will in Leverkusen bleiben” gelingt ihr ein Perspektivwechsel, der Exotisierungsklischees auslässt und stattdessen das heimische Wohn- und Arbeitsumfeld zeigt; ein Wechsel der die zu erwartende Opfergeschichte gegen ein Arbeiterpotrait eintauscht, der simple ethnische Zuschreibungen durch das Aufzeigen von Klassenunterschieden unmöglich macht und Xenophobie mit einer guten Portion Humor entgegenwirkt: Sundaram wagt sich weit in die Konfliktzonen vor: Ehemalige Aussiedlerinnen hetzen gegen die asiatischen Familien in der Nachbarschaft, die wiederum gegen ihre ehemaligen Landsleute in Afrika – am Ende erhalten in diesem Film alle eine Stimme, es entsteht ein Plädoyer für das Miteinander in einem Einwanderungsland.“
„Darshan Singh will in Leverkusen bleiben“ wurde 1974 in der ARD gesendet.
13.09.23 - 19:00 (53 Min.)
Köln - Nordrhein-Westfalen
Programm:
Im Anschluss Filmgespräch mit Merle Kröger, Autorin und Gründerin des online Archivs “Die fünfte Wand”. Moderation: Maxa Zoller, künstlerische Leitung des IFFF. Eintritt frei.
Eine LETsDOK Veranstaltung im Rahmen der Reihe »ifs-Begegnung« Gender & Diversity von ifs Internationale Filmschule Köln und Internationales Frauen Film Fest Dortmund+Köln.